Wissenswertes

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Vertrauensaufbau beim Welpen
Ein wichtiger Gundstein für die Mensch-Hund-Beziehung


Für mich ist das Wichtigste, dass mein Hund in jeder Situation Vertrauen zu mir hat, sich als erstes an mir orientiert und sich in schwierigen Momenten an mich wendet.

Das Vertrauen zwischen dem kleinen Welpen und seinem Menschen besteht nicht von Anfang an, sondern muss liebevoll und konsequent aufgebaut werden.

Jeden Tag macht der Welpe neue Erfahrung und muss noch viel lernen. Dabei kommt er durchaus auch in Situationen die ihn ängstigen und verunsichern. Jetzt ist es wichtig, dass er die Erfahrung macht, dass er sich darauf verlassen kann Unterstützung zu bekommen.

Gemeinsam Schönes erleben, aber auch das Durchstehen von schwierigen Situationen oder das Inspizieren von beängstigend erscheinenden Gegenständen, verbindet.

An viele Alltagssituationen wie zum Beispiel das Autofahren, Begegnungen mit fremden Menschen oder auch nur die kurze Gassirunde, muss der kleine Welpe langsam gewöhnt werden. Alle gemeinsamen und positiven Erlebnisse, werden das Vertrauen jeden Tag ein wenig mehr wachsen lassen.

Zeigen wir Souveränität und Gelassenheit unterstützen und bekräftigen wir ihn, in Situationen in denen der Welpe Unsicherheiten zeigt.

Das Aufstellen von Regeln, von Anfang an und deren konsequente Umsetzung, geben dem Welpen Sicherheit und Verlässlichkeit und sorgen zusätzlich für ein vertrauensvolles Umfeld.

Konflikte lassen sich in unserem Zusammenleben nicht vermeiden. Wenn nötig, sollten Grenzen souverän und mit Ruhe vermittelt werden. Sie tragen dazu bei, den anderen besser einschätzen zu können und vertiefen dadurch die Beziehung zueinander. Grundsätzlich ist es besser erwünschtes Verhalten zu belohnen als unerwünschtes Verhalten zu bestrafen.

Gegenseitiges Vertrauen sorgt für eine tolle Bindung und ein harmonisches und entspanntes Miteinander!

Ruhe und Entspannung - so wichtig für die Entwicklung!

Wieviel Ruhe braucht ein Welpe?


In letzter Zeit erlebe ich immer öfter völlig gestresste Welpen- bzw. Junghundebesitzer, die scheinbar dem Beschäftigungsdrang ihres Hundes nicht mehr stillen können: 3-4 Stunden am Tag spazieren gehen, permanentes Bällchen werfen, um den Hund müde zu machen und natürlich mehrmals die Woche Spielzeit mit Artgenossen. Das Ergebnis sind völlig überdrehte Hunde, die von alleine nicht mehr zur Ruhe finden können. Ständiges Gejammer, häufiges Bellen, Ausraster und grundloses sich in den Hundebesitzer verbeißen sind nicht selten die Folgen.
Welpen und Junghunde brauchen viel Ruhe und Schlaf, um zu ausgeglichenen und gesunden Hunden heranwachsen zu können. Ca. 18 – 20 Stunden Schlaf braucht ein junger Hund.

Auf ausgedehnte Ruhe- und Schlafzeiten muss unbedingt von Anfang an geachtet werden. Anstatt Spiele die mit Geschwindigkeit einhergehen, sollte auf ruhige Nasenarbeit gesetzt werden. Kopfarbeit macht müde und steigert das Erregungsniveau nicht bis ins Unendliche.

Auch Spaziergänge sollten in diesem Alter nicht übermäßig lang sein und vor allem mit Ruhe verbunden werden. Die Integration von Ruheinseln, in denen keine Aktion stattfindet und gemeinsam geruht wird, haben sich sehr bewährt.

Zu viele neue Gassigebiete bringen auf der einen Seite Abwechslung aber auch viele neue Eindrücke und Gerüche, die den Hund ständig in Aufregung und Anspannung bringen. Hieraus ergibt sich schon von selbst, dass das von manchen Hundebesitzern durchgeführte Programm in Innenstädten, Bahnhöfen und Shopping Malls absolut kontraproduktiv ist. Zu viele Eindrücke können von dem Welpen nicht mehr verarbeitet werden.

Wie heißt es so schön: „Weniger ist mehr…" und viele Verhaltensauffälligkeiten lassen sich einfach vermeiden.

Einfach mal schnüffeln und die Seele baumeln lassen.....

 Freilauf - so wichitig für die Hundeseele


Frei und ohne zurückgehalten oder ständig korrigiert zu werden, einfach mal rennen, schnüffeln, sich über die Wiese zu schubbern, das ist Freiheit und ein so tolles Gefühl! Ein Hund sollte auch mal Hund sein dürfen. Trotzdem sind Regeln und eine gute Ansprechbarkeit nicht zu vernachlässigen. Doch vielen Hunden wird das leider verwehrt, nicht das wir es ihnen nicht gönnen würden, es ist oft einfach nicht möglich. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Ein zu großer Radius, keine Kontrolle bei zu weiten Distanzen, unkontrollierbares Jagdverhalten, Unverträglichkeit mit anderen Hunden, Ängste in verschiedenen Situationen, usw.

Oft ist es auch nur die Unsicherheit des Hundebesitzers. Zu groß ist die Angst, es könnte dem Liebling etwas passieren und natürlich auch die Sorge des Kontrollverlustes, ohne die Leine in der Hand zu halten.
Ich weiß wovon ich rede! Mein Großer Münsterländer möchte gerne weite Kreise ziehen, hat eine wahnsinnige Reaktionsfähigkeit gepaart mit der Beschleunigung einer Rakete. Da ist es nicht immer leicht die Neven und auch die Kontrolle zu behalten.

Und trotzdem ist gerade für impulsive und bewegungsfreudige Hunde die Möglichkeit zum Freilauf elementar wichtig. Aus der Einschränkung entsteht schnell Frust, denn das Bedürfnis des Rennens und Erkundens der Umwelt wird nicht befriedigt. Dieser Frust erzeugt unheimlichen Stress beim Hund, welcher wiederum dazu führt, dass der Hund immer aktiver und auch reaktiver wird. Eigentlich genau das, was uns den Alltag bzw. den Spaziergang sehr erschwert.
Oft wird versucht dem Hund ein Stück Freiheit über die Verwendung einer Schleppleine zu geben, die selten länger als 10 m ist. Je nach dem Laufbedürfnis und dem Bewegungsdrang des Hundes, kommt der Hund auch hier ganz schnell an die Grenzen der Freiheit.

Durch gezieltes Freilauftraining und einer Auswahl von wildarmen, übersichtlichem Gelände, möglichst ohne die direkte Nähe zu einer Straße, ist es oft möglich dem Hund Freilauf zu geben. Der Weg dorthin wird langsam Schritt für Schritt aufgebaut. So kann Vertrauen zwischen Mensch und Hund entstehen.
Niemand behauptet, dass Freilauf einfach ist! Zum Glück ist das nicht bei allen Hunden so, bei vielen Hunden gelingt der Freilauf ganz unkompliziert. Doch speziell bei einigen Jagd- und Hütehundrassen ist das Ziel Freilauf nicht ganz so einfach zu erreichen.

Wichtige Voraussetzungen für einen gut funktionierenden Freilauf sind:

  • Der Mensch muss seinen Hund lesen und erkennen können, wann es sinnvoll ist einzuwirken.
  • Eine innere Gelassenheit und Verständnis für das Verhalten des Hundes.
  • Rückruftraining mit einem bedürfnisbefriedigenden Belohnungssystem
  • Ein Orientierungs- und Radiustraining führt zu einem gemeinsamen Spaziergang und einer besseren Ansprechbarkeit.
  • Positives Training, welches auf dem verstärken von gewünschtem Verhalten beruht.
  • Aufbau des Trainings unter Berücksichtigung des Ablenkungsgrades und die Generalisierung an verschiedenen Orten wie z.B. Wald, Wiese, Felder, Wild…

Das Thema Freilauf ist für das Wohlbefinden eines jeden Hundes ein sehr wichtiges Bedürfnis. Es lohnt sich, sich darüber Gedanken zu machen, wie wir unseren Hunden ein Stück Freiheit ermöglichen können.


Leinenführigkeit - eigentlich ganz einfach!




Die lockere Leine 

Jeder möchte es – doch nur wenige bekommen es hin?




Warum ist das eigentlich so?


Eigentlich ist es ja ganz einfach, kein Hund kommt als Zugmaschine auf die Welt. Wir bringen es ihnen schon im Welpenalter bei. Dann, wenn wir es noch nicht bewusst wahrnehmen. Unser süßer kleiner Welpe will doch nur die Welt erkunden. Wir sind nachsichtig und laufen brav mit gespannter Leine hinterher und schon ist der Lerneffekt da. Ziehen lohnt sich, denn dann kommt man schnell ans Ziel!

Dabei ist es eigentlich ganz einfach, so wie die Leine sich strafft gehen wir nicht mehr mit. Wenn wir dann noch trainieren, dass sich unser Hund nach uns richtet sowohl in Laufgeschwindigkeit und -richtung und gezielt das Laufen an lockerer Leine belohnen, haben wir es schon fast geschafft!


Doch was ist jetzt das Problem?


In erster Linie ist es die fehlende Konsequenz. Wir sind im Stress, haben wenig Zeit und gehen mal kurz in Eile spazieren, keine Zeit für Training. Leinentraining - machen wir dann Morgen wieder…

Oft werden Hunde, die noch nicht wirklich gelernt haben mit lockerer Leine zu laufen in Situationen gebracht, in denen sie einfach überfordert sind. Es gibt zu viele Reize von außen, die sie ablenken. Daher sollten wir uns nur mit viel Zeit und Geduld in neue aufregende Situationen begeben.

Dann gibt es da noch den Faktor Mitleid: „Der will doch nur kurz an der Ecke schnüffeln“ oder „kurz zur Wiese rüber rennen und Pipi machen“. Da spricht ja auch nichts dagegen. Das ist eine reine Frage des Managements, damit hier kein zerren an der Leine entsteht.


Und wenn es schon passiert ist?


Dann ist es an der Zeit mit dem Training zu beginnen! Mit einer konsequenten Umsetzung werden auch schnell Erfolge zu sehen sein.


Wichtig ist positives Training das Spaß macht. Der Fokus liegt darauf das gewünschte Verhalten des Hundes zu verstärken und nicht das Verhalten, das wir nicht haben möchten zu bestrafen.


Jeder hat es selbst in der Hand! Es lohnt sich und macht Spaß….


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